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Logistik als fünftes Rad am Wagen?

Mitteldeutsche Zeitung November 04

Vereinigung: Land muss Zukunftsbranche fördern

Halle/MZ. Wirtschaft und Politik in Sachen-Anhalt unterschätzen das Potenzial der Logistik-Branche. Bis heute gebe es für sie keine Landes-Förderung. Dies sagte Joachim Kund, Regionalgruppen-Sprecher Sachsen-Anhalt der Bundesvereinigung Logistik im Gespräch mit der MZ. Dabei sei die Logistik heute der am schnellsten wachsende Wirtschaftszweig weltweit und auch in Deutschland. Mit einem Umsatz von mehr als 150 Milliarden Euro liege sie hierzulande etwa 20 Prozent über dem der Chemieindustrie und biete rund zwei Millionen Menschen Arbeit.

Das rapide Wachstum der Branche werde sich fortsetzen, sagte Kund voraus. Als Gründe nannte er die fortschreitende Globalisierung der Wirtschaft und die weitere Individualisierung der Kundenwünsche. Die zunehmende Konzentration, der Unternehmen auf ihr Kerngeschäft führe "zu wachsendem Steuerungsbedarf durchgängiger Prozessketten und Netzwerke" und damit zu einem hohen Investitionsbedarf für Infrastruktur und Logistik-Ausrüstung.

"Der Bedarf an solchen Leistungen wird nach EU-Erweiterung wegen starker Spezialisierung und ungleichmäßiger Entwicklung der Wirtschaftsregionen weiter wachsen", so Kund. Hier müsse das zentral gelegene Sachsen-Anhalt seine Chance nutzen, so wie es Regionen wie Dortmund und Hamm oder der Duisburger Hafen bereits tun und als zentrale Verkehrsknotenpunkte für Logistik-Dienstleister im Herzen Europas für sich werben.

Zu den Stärken Sachsen-Anhalts gehöre neben preiswerten Gewerbeflächen ein gutes Potenzial an Logistik- bzw. Transportunternehmen mit qualifizierten Arbeitskräften. Für die Regionen Halle-Leipzig und Magdeburg spreche auch die moderne Infrastruktur mit internationalen Bahntrassen, den Autobahnen A9, A14, A38 und A2, Güterverkehrszentren, dem Flughafen Leipzig/Halle und dem Wasserstraßenkreuz Magdeburg.

Jetzt müsse die Entwicklung der Branche in Mitteldeutschland gebündelt werden. "Bei der Wirtschaftsförderung darf sie nicht länger als fünftes Rad am Wagen behandelt werden", so Kund.

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