"Im Gespräch"

Erfahrungen zwischen Spass und Ernst

SGH. Freitag, 5. März, früher Morgen, Schloss Teutschenthal. Die Sonne scheint, es wird ein schöner Tag werden, so denke ich. Ein heißer Kaffee lenkt ab vom Unwissen, nicht nur bei mir. Unternehmensplanspiel (was so viel heißt wie: "Simulation von Unternehmensprozessen zur Förderung des unternehmerischen Denkens und Handelns") stand auf der Einladung, sonst nichts. Die Geschäftsleitung lud ein –“ die erste Leistungsebene und mich. Die erste Runde: Wir wurden aufgeklärt. Firmen sollten gegründet werden, mussten sich präsentieren, sollten Fahrzeuge produzieren, verkaufen und das Ganze wieder recyceln. Ein Spiel, so dachte ich, das wird Spaß machen. Warum das Ganze, erschloss sich mir noch nicht sofort. Anleitung erhielten wir von der BBI Wirtschaftsberatung. Die brachten ihre Besten mit, erfahren in solchen Dingen –“ Frau und Herr Dr. Hofbauer. Wir losten drei Gruppen aus und los ging es. Der Zeitdruck war enorm. Und jede Gruppe wollte gewinnen. Erst ehrlich, später um jeden Preis. Wir mussten uns finden, jeder in seiner Unternehmens-Gruppe. Als die Produktion auf vollen Touren lief, trennte sich die Spreu vom Weizen. Kreativität und Schlichtheit, Identität und Geschlossenheit, Flexibilität und Entscheidungsfreude zahlten sich aus. An nur zwei Tagen wurde uns deutlich, wie schnell sich Märkte ändern, wie schnell sich Bedingungen ändern und wie schnell wir uns ändern müssen, um zu überleben. Und das funktioniert nur, wenn sich Führungskräfte und Mitarbeiter als Mit-Unternehmer der Stadtwirtschaft sehen.